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AutorenbildTobias Krieg

Union Pacific: Hochprofitables Duopol vor Nachfragebelebung

Repost von Lynx vom 14. Juli 2023, der Aktienkurs von UNP lag damals bei 211 USD


Wer besäße nicht gerne ein hochprofitables Duopol, dass vor einer langanhaltenden Belebung der Nachfrage stehen könnte? Ein Teil davon besitzt Berkshire, der andere ist Union Pacific.

Minimieren Sie Ihr Risiko und maximieren Sie Ihre Gewinne

Wir alle wollen an der Börse mit möglichst wenig Risiko, möglichst viel Geld verdienen.Der erste Schritt auf diesem Weg, ist das Risiko zu minimieren.

In der Regel entgeht einem dadurch keine Rendite, das Einzige, was einem entgeht, sind Kopfschmerzen.

Durch meinen Job bei LYNX Broker und zahllose Coachings, hatte ich über die Jahre hinweg Kontakt mit vielen Anlegern.Die meisten gehen unnötig hohe Risiken ein und in vielen Fällen kostet das richtig Geld. Das muss nicht sein.

Es gibt eine Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren, doch die größten Kursstürze finden regelmäßig bei unprofitablen und hoch verschuldeten Unternehmen statt.

 

Duopol im US-Eisenbahngeschäft

Im Gegensatz dazu stehen Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten Geld verdienen, stetig wachsen und ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, welches immer benötigt wird.Im besten Fall handelt es sich auch noch um einen Markt mit wenigen Wettbewerbern, ein Oligopol.

All das trifft auf Union Pacific Corp zu. Die Aktien derartiger Unternehmen sind meistens ein gutes Investment und schwere Kurseinbrüche sind selten und dann auch nur temporär.

In den USA besitzen lediglich fünf Eisenbahngesellschaften das gesamte Netzwerk. Davon sind zwei (CXS und Norfolk Southern) im Osten des Laneds angesiedelt und die Hauptaktivitäten von Canadian National liegen in Kanada.

Der Rest des Landes wird von Union Pacific und Burlington Northern Santa Fe kontrolliert. Es handelt sich also um ein Duopol.Anbei eine graphische Darstellung des US-Schienennetzes (Link).

 

Sollten wir es Berkshire gleichtun?

Das dürften nur einige der Gründe sein, warum Berkshire Hathaway Ende 2009 den Burlington Northern Santa Fe übernommen hat. Bis dahin war das der größte Zukauf der Unternehmensgeschichte von Berkshire.

Seitdem haben sich beide Unternehmen gut entwickelt. Union Pacific konnte den Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 20,93 auf 24,88 Mrd. USD leicht steigern.

Das Wachstum ist also nicht sonderlich hoch, das muss es aber auch nicht sein. Denn das Geschäft ist hochprofitabel und wirft Unsummen ab.

Da man das Kapital nicht benötigt, schüttet man einen bedeutenden Teil als Dividende aus und kauft mit dem Rest eigene Aktien zurück.Die Dividende wurde in dieser Zeit von 1,41 auf 5,20 USD je Aktie erhöht, die Zahl der ausstehenden Aktien wurde im Gegenzug von 946 Millionen auf 617 Millionen Stück massiv reduziert.

 

Eine Gelddruckmaschine

Gleichzeitig hat sich die operative Marge von knapp über 30% auf nahezu 40% gestiegen.In Summe hat das dazu geführt, dass das Ergebnis von 4,17 auf 11,24 USD je Aktie gesteigert werden konnte.

Berkshire dürfte mit dem Kauf von Burlington Northern Santa Fe einen Homerun hingelegt haben.Unterstellt man eine ähnliche Wertsteigerung wie bei Union Pacific haben Buffett und Munger ihr 34-Milliarden-Investment mehr als vervierfacht.

Die Zukunft könnte für Union Pacific und die anderen Eisenbahngesellschaften sogar noch rosiger aussehen als die Vergangenheit.

Nachdem der Handelsstreit zwischen den USA und China bereits seit einigen Jahren schwelt und die letzten Jahre aufgezeigt haben, wie fragil die globalen Lieferketten sind, hat ein Umdenken stattgefunden.

 

Eine vielversprechende Zukunft: Wie die US-Eisenbahngesellschaften von globalen Veränderungen profitieren

Die USA sind gewillt, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Der Chips Act, der mehr als 200 Mrd. USD an nicht-staatlichen Investments in die Halbleiter-Produktionskapazitäten in Nordamerika ausgelöst hat, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs (Link).McKinsey spricht sogar von einer Renaissaince der US-Industrie (Link).

Das wird perspektivisch enorme Auswirkungen auf die US-Eisenbahnbetreiber haben. Wird wieder mehr im Inland produziert, muss die Ware auch innerhalb der USA bewegt werden.Da die Schiene, vor allem bei längeren Strecken, die günstigste Option dafür ist, wird das die Nachfrage im Eisenbahngüterverkehr ankurbeln.

Das dürfte allen Eisenbahngesellschaften zusätzlichen Aufwind verleihen, doch am stärksten sollten Union Pacific und Burlington Northern Santa Fe profitieren. Denn sie besitzen die Routen, die den Kontinent überspannen.

 

Texas als Schlüsselregion

Hinzu kommen die Themen Energie, sowie Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum. In all diesen Bereichen nimmt Texas in den USA eine Schlüsselrolle ein.Der Permian Basin in Texas und New Mexiko ist inzwischen der weltweit größte Produktionsstandort für Öl- und Gas.All das schwarze Gold will transportiert werden und das dortige Schienennetz gehört zum größten Teil Union Pacific.

Darüber hinaus gehört Texas zu den am schnellsten wachsenden Regionen der USA, das gilt sowohl wirtschaftlich als auch bei der Bevölkerungszahl.Ähnliches gilt für New Mexico, Arizona, Nevada und Utah, also dem Kerngebiet des UNP-Schienennetzes.Je mehr Menschen im Einzugsbereich von Union Pacific leben, desto mehr Güter müssen in der Region transportiert werden.

 

Union Pacific ist optimal positioniert, um zu profitieren

Dasselbe gilt für den Außenhandel. Kanada und Mexiko sind bereits heute die größten Handelspartner der USA.Perspektivisch sollte vor allem Mexiko weiter an Gewicht gewinnen, denn nach der Abkehr von China ist Mexiko dank der niedrigeren Löhne der ideale Produktionsstandort für viele Produkte, die bisher aus Fernost kommen. Das Streckennetz an der Grenze gehört zum größten Teil, sie werden es vielleicht schon vermuten, Union Pacific.

Dass der Kurs zurückgekommen ist, kommt also gerade recht. Der Gewinn von Union Pacific dürfte in diesem Jahr um 2% sinken, was maßgeblich zu dem Kurssturz beigetragen haben dürfte.Der Markt ist kurzsichtig. Aktuell kommt Union Pacific auf eine P/E von knapp über 18. Interessanterweise hatte Berkshire damals ebenfalls das 18-fache des Gewinns für Burlington auf den Tisch gelegt.

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